Laser-Verfahren

Laser-Verfahren

Laser: Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation. Die unterschiedlichen verfügbaren Laserstrahlen finden im vorderen Augenabschnitt bei der Refraktiven Hornhautchirurgie (Behandlung der Kurz- und Weitsichtigkeit sowie der Hornhautverkrümmung), der Glaukom- und Nachstarbehandlung Anwendung. Im hinteren Augenabschnitt werden Netzhauterkrankungen (z. B. Netzhautlöcher, Diabetes mellitus, venöse Gefäßverschlüsse etc.) therapiert. Durch die applizierte Laserenergie werden durch Hitzeentwicklung lokale Vernarbungen der Netzhaut hervorgerufen. Die Laserbehandlung wird in der Regel ambulant durchgeführt. Dabei wird auf die lokal betäubte Hornhaut ein mit Gel versehenes Kontaktglas aufgesetzt.

Koagulation - Diabetische Retinopathie maximilians augenklinik nuernberg
Roter Laser.

Vorderer Augenabschnitt

Im vorderen Augenabschnitt wird bevorzugt der Nd. YAG-Laser (Neodym: Yttrium-Aluminium-Granat-Laser) verwendet zur Behandlung des Nachstars als auch zur Behandlung des Grünen Stars.

Nachstar-Behandlung

Bei der Operation des Grauen Stars wird der trübe Linseninhalt entfernt und in den zurückbleibenden klaren Kapselsack der eigenen Linse eine neue Linse (heute in der Regel eine faltbare Kunststofflinse) implantiert. Wenn es nachträglich zur Eintrübung dieser Linsenkapsel kommt, dann nennt man dies Cataracta secundaria oder Nachstar, Kapselfibrose. Diese Veränderungen, die erneut zu einer Sehverschlechterung führen können, werden durch Eröffnung der Hinterkapsel mittels Laser beseitigt.

Grüner Star Behandlung

Die Laseriridotomie wird zur Behandlung eines drohenden oder akuten Glaukomanfalls (Winkelblockglaukoms) durchgeführt. Es wird hierbei eine Öffnung in die periphere Regenbogenhaut (Iris) geschaffen, um den Kammerwasserabfluss direkt in den Kammerwinkel der Vorderkammer zu gewährleisten bzw. im Rahmen eines akuten Glaukomanfalls wieder zu ermöglichen.



Hinterer Augenabschnitt

Im hinteren Augenabschnitt werden v.a. der Argon-Laser und der frequenzverdoppelte Diodenlaser zur Behandlung der diabetischen Retinopathie und der diabetischen Makulopathie, sowie zur Therapie von Netzhautlöchern eingesetzt. Bei einer feuchten altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) kann eine Photodynamische Therapie mit einem nicht thermischen Rotlicht-Dioden-Laser nach Infusion eines speziellen, lichtempfindlichen Wirkstoff (Verteporfin) durchgeführt werden. Die thermische Laserkoagulation bei feuchter AMD mittels Argon- oder Diodenlaser wird heutzutage nur in ausgewählten Fällen eingesetzt.

Koagulation - Diabetische Retinopathie

In den Anfangsstadien kann durch eine Laserbehandlung häufig die Bildung neuer Gefäße unterbunden werden und somit Blutungen im Glaskörper und weitere Komplikationen verhindert werden. Ziel der Laserbehandlung ist eine verbesserte Sauerstoffsituation der Netzhaut und damit ein Verhindern einer Progression der Erkrankung wie Glaskörperblutungen oder Netzhautablösungen. Ist diese Behandlung nicht erfolgversprechend, so bleibt die Möglichkeit der intavitrealen Medikamenteneingabe.

roter Laser maximilians augenklinik nuernberg
Traktion mit Zug an d. Netzhaut bei fortgeschrittener proliferativer diabetischer Retinopathie.

Koagulation - Diabetische Makulopathie

Durch eine feine zentrale Laserbehandlung der Netzhautmitte (Makula) wird versucht, eine verbesserte Sauerstoffsituation und eine erhöhte Flüssigkeitsresorption der Netzhaut zu erreichen, um einen Rückgang des Makulaödems herzustellen, die die Sehleistung beeinträchtigt.

Koagulation - Netzhaut-Gefäßverschlüsse

Je nach Art des Gefäßverschlusses wird versucht, durch eine Laserbehandlung einerseits die Durchblutungssituation des betroffenen NH-Areals zu verbessern, andererseits Komplikationen, wie Glaskörperblutungen und einen erhöhten Augeninnendruck aufgrund von neu gebildeten Gefäßen der Netzhaut oder Regenbogenhaut zu verhindern.

Photodynamische Lasertherapie

Bei dieser Therapieform wird ein Medikament (Verteporfin) in die Armvene gespritzt, dieses lagert sich in der krankhaften Gefäßmembran im Auge ab und wird dann durch Beleuchtung mit einem nicht thermischen Rotlicht-Dioden-Laser aktiviert. Diese Behandlung wird in Fällen einer feuchten AMD oder bei choriodalen Neovaskularisationsmembran (CNV) im Rahmen einer Myopie oder entzündlicher Erkrankungen eingesetzt. Das führt in vielen Fällen zum Verschluss und anschliessender Vernarbung der Membran. Eine Wiederholung der Behandlung ist jedoch oftmals notwendig. Der Stellenwert dieser Therapieform ist aufgrund der immer häufiger angewandten intravitrealen Medikamente rückläufig. Eine Kombination beider Therapieformen ist jedoch in Einzelfällen auch möglich.
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Photodynamische Lasertherapie.

Pexiekoagulation

Netzhautlöcher ohne Ablösung der Netzhaut und unter bestimmten Umständen auch Netzhautdegenerationen (Schwachstellen die zu Netzhautlöchern führen können) werden in der Regel mit einem Diodenlaser (früher mit einem Argon Laser) behandelt. Die Applikation der Laserstrahlen führt zu einer entzündlichen Reaktion der Netzhaut mit ihrer Unterlage und in Folge zur Vernarbung mit dieser. Dies verhindert in der Regel eine Netzhautablösung.