Lidveränderungen

Die Augenlider schützen und pflegen das Auge. Erkrankungen, Verletzungen oder Altersveränderungen können jedoch die Lider in ihrer Funktion als „Jalousie“ und „Scheibenwischer“ der Augen beeinträchtigen. Die Beschwerden der Patienten reichen von Schmerzen und Fremdkörpergefühl, beispielsweise beim bekannten „Gerstenkorn“, über eine Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zu systemischen Störungen, die bei entzündlichen Prozessen sehr schmerzhaft und bei bestimmten Tumoren manchmal sogar lebensbedrohlich sein können. Neben der Schutzfunktion und der Benetzung der Augenoberfläche hat die Stellung und Form der Lider eine hohe kosmetische Bedeutung. Ein „müder Blick“ beispielsweise kann häufig schlicht an einem trockenen Auge oder der Lidstellung liegen. Wenn ernsthafte Liderkrankungen ausgeschlossen werden können, lassen sich ästhetisch störende Veränderungen des Lides oder der Lidrandbereiche auch operativ korrigieren. Voraussetzung dafür ist aber eine ausführliche augenärztliche Untersuchung und Beratung und die Abwägung der Risiken des Eingriffs.

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Gerstenkorn (Hordeolum)

Ein Gerstenkorn ist eine harmlose Erkrankung des Augenlids, die manchmal von alleine abheilt. Dabei entzünden sich die im Augenlid vorkommenden Talg- und Schweißdrüsen durch Bakterien. Zu den Symptomen gehören eine meist rasch auftretende schmerzhafte Schwellung und Rötung des Augenlides. Ein Gerstenkorn kann sich spontan nach innen oder außen öffnen und Eiter fließt ab. Antibiotische Augentropfen und Salben können die Bakterien beseitigen und damit zu einer schnellen Besserung führen. Ohne Behandlung ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich lang anhaltende Rötungen an der Lidkante entwickeln.

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Beim Gerstenkorn liegt eine akute Entzündung des Augenlides vor, die durch eine Infektion mit Bakterien verursacht wird.

Fibrome, Warzen, Dermoidzysten

Fibrome, Warzen und Dermoidzysten zählen zu den gutartigen Hauttumoren am Lid.

Gutartige Lidtumore sind Veränderungen, die nicht wuchern. Im Gegensatz zu bösartigen Tumore verursachen sie keine großen Zerstörungen. Es handelt sich vielmehr um mechanisch oder optisch störende Lidveränderungen, die bei Bedarf meist unkompliziert entfernt werden können.

Gerade im Bereich des äußeren Auges können zahlreiche Geschwülste auftreten, die zumeist gutartig sind. Allerdings: Für den Laien ist eine Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Tumoren nicht möglich. Suchen Sie deahalb sofort den Augenarzt auf, wenn Knötchen auf den Lidern oder in der näheren Umgebung auftreten.

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Hagelkorn (Chalazion)

Das Hagelkorn ist eine chronische Entzündung einer Liddrüse, die in jedem Alter auftreten kann. Sie entsteht, wenn die Drüsengänge von Talgdrüsen im Lid verstopft sind und sich anschließend ein Sekretstau bildet.

Dadurch entwickelt sich ein fester Knoten und das umliegende Gewebe kann eine chronische Entzündung bilden. Es schmerzt in der Regel nicht, kann aber zu einer Rötung und Schwellung führen. Der Knoten bildet sich meist von alleine zurück. Dies kann jedoch mehrere Wochen dauern. Hagelkörner sind fast immer ungefährlich. In seltenen Fällen kann ein Hagelkorn die Sehfähigkeit beeinträchtigen.

Die Symptome eines Hagelkornes können denen eines Gerstenkorns ähneln und die Abgrenzung von einem Lidtumor ist für den Laien teilweise nicht sicher möglich. Suchen Sie im Zweifelsfall einen Augenarzt auf.

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Basaliom

Das Basaliom ist ein Tumor der Haut. Als bösartiger Tumor kann er sich auch in die umgebenden Knochen ausbreiten und damit erhebliche Schäden anrichten. Er bildet keine Tochtergeschwülste (Metastasen). Oft entstehen Basaliome an den Lidern. Um größere Schäden zu vermeiden, sollte das Basaliom möglichst früh durch eine Operation beseitigt werden. Dies ist besonders wichtig, weil der Tumor sich oft schon in einen größeren Bereich ausgebreitet hat als die mit bloßem Auge sichtbare Veränderung.

Als Risikofaktoren für ein Basaliom gelten v.a. Sonnenbestrahlung und Erbfaktoren.

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Lidfehlstellungen

Wenn die Lider nicht mehr in der richtigen Stellung sind, können sie ihre Schutzfunktion nur beschränkt erfüllen. Bei den häufigsten Lidfehlstellungen liegt ein nach innen gedrehter Lidrand (Entropium), ein nach außen gedrehter Lidrand (Ektropium) oder das Hängen eines oder beider Oberlider (Ptosis) vor. Allgemeine Ursachen für die Veränderungen der Augenform können eine altersbedingte Erschlaffung der Lidmuskeln, eine Vernarbung infolge von Bindehautentzündungen, eine Verletzung, eine Gesichtsnervenlähmung oder eine angeborene Erkrankung sein.

 

Nach innen gedrehter Lidrand (Entropium)

Beim Entropium kehrt sich die Unterlidkante einwärts, eine häufig auftretende Altersveränderung. Die nach innen gerichteten Wimpern scheuern auf Bindehaut und Hornhaut und verursachen nicht nur starke Beschwerden, sondern auch Bindehautentzündungen und Hornhautvernarbungen. Beim Entropium ist das Lid einwärts gekehrt, sodass die Wimpern auf der Hornhaut und der Bindehaut schleifen. Die ständige Reizung führt beim Patienten zur Rötung des Auges und einem Fremdkörpergefühl. Wird die Lidfehlstellung frühzeitig operativ korrigiert und die Hornhaut entsprechend behandelt, ist die Prognose gut. Rückfälle kommen vor und können eine erneute Operation erforderlich machen.

 

Nach außen gedrehter Lidrand (Ektropium)

Im höheren Alter erschlafft das Bindegewebe. Wird dadurch das komplizierte Zusammenspiel der verschiedenen Lidmuskeln gestört, können Fehlstellungen der Lider entstehen. Beim Ektropium dreht sich das Unterlid nach außen. Beim Ektropium ist das Unterlid nach außen gerollt, sodass die Innenseite sichtbar wird. Da das Unterlid des Auges herabhängt, fließt die Tränenflüssigkeit nicht mehr auf normalen Weg ab, sondern läuft über den Lidrand. Abhilfe schafft eine Operation, bei der das Lid wieder an den Augapfel angelegt wird.

 

Hängendes Oberlid (Ptosis)

Bei der Ptosis hängt das Oberlid herab und schränkt dadurch das Gesichtsfeld ein. Ein herabhängendes Oberlid, Ptosis, kann vom Gefühl her stören, aber auch das Gesichtsfeld oder die Sehschärfe einschränken. Bei einseitiger Ptosis im frühen Kindesalter kann es zu einer Amblyopie kommen. In bestimmten Fällen ist bei einer Ptosis daher eine Operation notwendig.